„Our voice for our planet“ ist eine großartige Initiative, die in diesem Frühjahr durch einen Impuls des bekannten Chorleiters Martin Winkler aus Dreieich in der Runde des wöchentlich stattfindenden Internationalen Online-Chorleiterstammtischs unter der Federführung des saarländischen Komponisten Alwin Schronen entstand.

Ziel der Initiative ist es, dass sich die internationale Chorszene zukünftig als Kulturbotschafterin öffentlich für den Umwelt- und Klimaschutz engagiert.

Nun könnte man ja sagen, das Thema sei doch nicht ganz neu und bereits omnipräsent. Wir haben doch bereits Elektroautos, Solar- und Windenergie, den WWF, Greenpeace, wir haben Greta Thunberg und noch vieles mehr.

Aber reicht das aus? Sind wirklich alle Entwicklungen zielführend? Sind die auf Lithiumbatterien angewiesen E-Autos wirklich eine Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotoren? Oder ist auch das wieder viel zu kurzfristig GEdacht und nicht richtig DURCHdacht….?

Ist es in Wirklichkeit nicht so, dass das Thema zwar allgegenwärtig ist, jedoch die Mehrheit der Menschen noch immer nicht verstanden hat, was hier auf dem Spiel steht?

Und da kann man sich selbst als erstes an der eigenen Nase fassen. Uns ist bewusst, dass wir Gewohnheiten ändern müssen. Aber wir stellen auch alle fest, wie schwierig es ist, auf Gewohnheiten und Bequemlichkeiten, die sich über Jahrzehnte in unserem Leben entwickelt haben, zu verzichten. Oft ist uns nicht bewusst, wie sehr wir die Umwelt mit unseren Gewohnheiten schädigen, wenn wir z.B. zu häufig neue Handys kaufen, fleißig Filme und Serien streamen, nicht nur 1, sondern gleich 2, 3 oder mehr Flugreisen im Jahr machen, südamerikanische Riesen-Rumpsteaks, Äpfel aus Neuseeland und den Viktoriabarsch aus Afrika verspeisen, uns pro Saison und nach aktueller Mode großzügig neu einkleiden, zu sorglos mit dem Thema Plastik umgehen, ich könnte endlos fortfahren….

Die Pandemie bringt vielen Menschen Leid und fordert uns. Sie eröffnet uns jedoch auch neue Sichtweisen und gönnt unserem Klima und der Umwelt eine kleine Verschnaufpause. Was passiert jedoch, wenn die Pandemie abklingt? Werden wir weiterhin sensibler mit unserer Umwelt umgehen und die für viele neu- oder wiederentdeckte Liebe zum Wald beibehalten oder ist unser Nachholbedürfnis in Bezug auf (Flug-) Reisen, Kreuzfahrten, Restaurantbesuche, Shopping, etc. so groß, dass unser Konsum dann erst einmal alles in den Schatten stellt, was bisher war? Oder siegt die eigene Vernunft, das eigene Wissen darüber, dass wir maßvoller leben müssen über das persönliche Bedürfnis, genauso weiter zu machen, wie bisher? Es besteht zumindest Hoffnung, dass bei vielen ein stärkeres Umdenken einsetzt!

Ich habe bereits 3x meinen persönlichen ökologischen Fußabdruck online ausrechnen lassen. Ich kann euch nur empfehlen, nehmt euch diese 5 Minuten und ihr werdet ähnlich beschämt sein wie ich, obwohl ich mir schon einbildete, ein umweltbewusster Mensch zu sein und dies im Vergleich zu vielen Mitmenschen auch bin. Aber dieser Vergleich findet an falscher Stelle statt…

Auf der Website der obigen Initiative kann man Folgendes lesen: „Wir sind die erste Generation, die weiß, welche Umwelt – und Klimaschäden sie verursacht. Und wir sind gleichzeitig die letzte Generation, die noch den richtigen Weg zum ERHALT unseres Lebensraums einschlagen kann.“

Martin Winkler hat bereits zahlreiche nationale und internationale Kontakte zur Chorszene und Umweltorganisationen geknüpft und stößt dabei auf eine große positive Resonanz. So ist bereits der Deutsche Chorwettbewerb mit im Boot, das Harmoniefestival Lindenholzhausen, der international erfolgreiche Leiter des Kammerchors Stuttgart, Frieder Bernius, Mitglieder des Internationalen Chorleiterstammtischs unter der Leitung des Komponisten Alwin Schronen, u.v.m.

Auf der Website von „Our voice for our planet“ gibt es eine Rubrik mit der Bezeichnung „Wir sind dabei“. Dort werden Chöre und deren Chorleiter aufgelistet, die die gemeinsame Idee mittragen möchten. Das hat keine konkreten Pflichten als Konsequenz, fordert jedoch von den Chorvereinen einen bewussten Umgang mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz.

Wir sind viele Millionen ChorsängerInnen weltweit. Unser Wort hat Gewicht, gemeinsam sind wir stark. Lasst uns die Stimme für unseren Planeten sein!